Sachsenring 2025 –
Vom Frust zum Fortschritt

Der Sachsenring – 3,67 Kilometer purer Wahnsinn. Fast nur Linkskurven, kaum Verschnaufpausen und am Ende ein Reifen, der regelrecht schreit. Für Gian Luca Tüccaroglu bedeutete das Rennwochenende ein Auf und Ab – mit viel Kampfgeist, einem bitteren Ausfall und einer starken Antwort am Sonntag.

Qualifying – solide, aber Luft nach oben

Am Freitag lieferten die beiden Quali-Sessions ein gemischtes Bild. Mit Platz 13 fürs erste Rennen und Platz 14 fürs zweite lag Gian Luca im soliden Mittelfeld. Vom reinen Speed her wäre die Top 10 absolut drin gewesen – das zeigten die Sektorzeiten klar. Umso wichtiger: keine Fehler, keine gestrichenen Runden, keine technischen Probleme. Alles bereit für die Rennen.

Rennen 1 (Samstag) – Angriff, Strafe, Drama

Samstagmittag, Gian Luca erwischt einen guten Start, attackiert sofort und arbeitet sich bis auf Platz 10 nach vorne. Doch dann die erste Bremse: Nach einem Überholmanöver muss er eine Giveback-Strafe hinnehmen und verliert die hart erkämpfte Position.

Zurück im Verkehr des Mittelfeldes wird klar, warum der Sachsenring so berüchtigt ist: Durch die unzähligen Linkskurven baut der rechte Vorderreifen extrem ab – am Ende des Rennens können fast zwei Sekunden pro Runde fehlen. Trotzdem verteidigt Gian Luca tapfer.

Dann der Schock: In einem Verteidigungsmanöver wird er von einem übermotivierten Gegner abgeschossen. Der Reifen platzt, Gian Luca schleppt den Porsche noch an die Box – doch das Rennen ist vorbei. Ein bitterer Ausfall, auch weil ein Top-Ten-Ergebnis absolut möglich gewesen wäre.

Rennen 2 (Sonntag) – Starke Antwort

Über Nacht: das Team repariert das Auto in Rekordzeit. Am Sonntag steht Gian Luca wieder am Start – ein Beweis für echte Teamleistung. Doch es kommt der nächste Dämpfer: Wegen einer Grid Penalty wird er um fünf Plätze nach hinten versetzt und startet nur von Platz 19.

Was folgt, ist eines seiner besten Rennen der Saison. Keine wilden Szenen, kein Chaos – stattdessen brillante, abgezockte Überholmanöver. Vier Autos schnappt er sich auf der Strecke, wo es kaum jemand erwartet hätte. Am Ende steht Platz 14 auf dem Tableau. Kein Spektakel, aber ein starkes, clever gefahrenes Rennen.

Fazit – Bitterer Samstag, starker Sonntag

Das Sachsenring-Wochenende hatte alles: Aufbruchsstimmung, Frust und ein starkes Comeback. Der Ausfall am Samstag tat weh, weil ein Top-Ten-Resultat absolut möglich gewesen wäre. Aber der Sonntag zeigte: Gian Luca entwickelt sich weiter, fährt abgezockter und cleverer – und beweist, dass er in diesem Feld bestehen kann.

Vom Angriff über den Rückschlag bis zur cleveren Aufholjagd – genau solche Wochenenden formen einen Fahrer.